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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 111

1889 - Gotha : Perthes
111 zog Barbarossa 1189 nach dem Orient; auf dem Zuge ertrank') er im Flusse Salef bei Seleucia (in Cilicien) (1190). Friedrich I. (Rotbart), Gem.: Beatrix von Hochburgund ___ Heinrich Vi., Friedrich von Schwaben, Philipp von Schwaden, Gem.: Konstanze von Sicilien f 1191 vor Mon, Gem.: Irene von Byzanz Friedrich Ii. Beatrix, Gem.- Otto Iv. Heinrich Vi. (11901197.) Heinrich Vi. (schon 1169 zum Könige gewhlt) zog Ans. 1191 der die Alpen, um in Rom die Kaiserkrone zu empfangen und dann das ihm 1189 mit dem Tode Wilhelms Ii. zugefallene Knigreich teilten in Besitz zu nehmen. Nachdem er in St. Peter zum Kaiser gekrnt worden war (1191), wandte er sich nach Sicilien; doch vor Neapel, das er belagern nutzte, raffte eine Fiebersenche fast sein ganzes Heer hinweg und zwang ihn zur Rckkehr nach Deutschland; hier fand er eine durch sein rcksichtsloses Auftreten hervor-gerufene, weitverbreitete Frstenverschwrung vor, an deren Spitze die Welsen standen. Inmitten dieser groen Gefahr glckte dem Kaiser die Ge-faugennahme des englischen Knigs Richard Lwenherz, des Schwagers Heinrichs des Lwen, der, vom 3. Kreuzzuge heimkehrend, in die Gewalt seines persnlichen Gegners, Leopolds Vi., Herzogs von sterreich und Steier-mark2), geriet (Ende 1192) und von diesem an Heinrich Vi. ausgeliefert wurde; derselbe beutete den ihm gewordenen Vorteil rcksichtslos den Welsen und dem Frstenbunde gegenber aus. Nachdem der letztere sich aufgelst hatte, kam eine Vershnung mit den Welfen (Heinrich d. Lwen) zustande. Richard selbst mute fr sein Knigreich den Vasallen cid leisten und ungeheuere Summen bezahlen; Februar 1194 erfolgte endlich seine Freilassung vom Trifels (Bergkegel am Rande der Haardt). Nachdem die Ruhe in Deutschland hergestellt war. begab sich Heinrich von neuem nach Italien und setzte sich 1194 in den Besitz der sicilischen Lande. Am Weihnachtstage lie er sich im Dome zu Palermo krnen. Mit grausamer Strenge hat er alle weiteren Versuche der Emprung im Knigreiche unterdrckt. Nachdem der Kaiser in Deutschland die Wahl seine? zweijhrigen Sohnes Friedrich (geb. 1194) zum Könige durchgesetzt hatte, nahm er das Werk auf. das sein Vater ihm hinterlassen hatte, die Eroberung Jerusalems. Hhere Ziele indes noch mochte er verfolgen; schon bekannte sich der König von Cypern als Lehnsmann (seit 1196) und hatte sich Byzanz zu einem jhr-lichen Zins verpflichten mssen. 1197 sammelten sich zahlreiche deutsche Kreuzfahrer in den Hfen des sicilischen Knigreiches; bereits steuerten die Flotten nach dem Orient, da starb (1197) nach kurzer Krankheit Heinrich Vi. in Messina; im Dome zu Palermo ward er beigesetzt. Der Tod Heinrichs Vi. erinnert an den Heinrichs Iii.; auf den hchsten Aufschwung des Kaisertums folgt pltzlich der tiefste Niedergang. Whrend 1) Die inneren Teile des Krpers wurden in Tarsus (in Cilicien) beigesetzt; die Gebeine fhrte s. Sohn Friedrich mit sich, um sie in Jerusalem zu begraben; der deren Verbleib steht nichts fest, doch sind sie wahrscheinl. vor Akkon nach Friedrichs Tode bestattet worden. 2) Herz. Ottokar v. Steiermark (f 1192) hatte Leopold zu s. Erben eingesetzt.

2. Das Mittelalter - S. 191

1889 - Gotha : Perthes
191 denz (1485) nach Wien1) verlegte, trumte Friedrich Iii. doch dunkel von einer Weltmacht seines Geschlechts 2). Den Grund dazu legte er in der That durch die Vermhlung^) seines Sohnes Maximilian mit Maria, der Tochter Karls des Khnen von Burgund, an der er bei Lebzeiten Karls fort und fort gearbeitet, und der er im Nener Kriege die Ehre des deutschen Reiches geopfert hatte (vgl. S. 186). Durch diese Heirat, welche nach. Karls Tode wirklich zustande kam, wurden zu dem habsburgischen Besitze (sterreich, Steiermark, Krnten, Krain, Tirol u. den sogen, vordersterreichischen Landen, dem Breisgau u. d. sdl. Elsa) die Freigrafschaft Burgund (Franche Comti) und die (burgundischen) Niederlande hinzugefgt. Diese groe Erwerbung hinderte im W. zunchst den weiteren Verfall des Reiches, und der Krieg, den Maximilian um die Behauptung der neuen Lnder mit Frankreich begann, erhielt geradezu nationale Bedeutung; auch der niedere deutsche Adel fand wieder Verwendung in kriegerischen Aufgaben als Fhrer der (deutschen) Landsknechts Heeres deren erste Gestaltung auf Maximilian zurckgeht. In der Nation regte sich das Gefhl, datz es einer greren Einheit be-drfe, um dem Andrang der Nachbarreiche zu wehren. Der Anfang zu einer staatlichen Reform ward denn auch in dem zerrissenen Schwaben gemacht, wo sich 1488 die Städte nicht nur mit den Prlaten und Rittern, sondern auch mit den Fürsten zu dem schwbischen Bunde vereinigten; ein Bundesrat trat an die Spitze; insbesondere gelang es, ein schlagfertiges Bundesheer zu schaffen. Durch den engen Anschlu an den schwbischen Bund, dem er als Herr der vordersterreichischen Lande (seit 1490) angehrte, erwarb Maximilian eine bedeutendere Stellung im Reiche, soda es ihm glckte, mit schwbischen Truppen die Herrschaft sowohl in den Niederlanden als in sterreich zu gewinnen. Als Friedrich Iii., von dem man vergeblich eine Reform der Verfassung gefordert hatte, 1493 starb, sah die Nation mit Vertrauen auf Maximilian, der durch seine Teilnahme fr Kunst und Wissenschaft, seine kriegerischen und ritterlichen Neigungen, seine Leutseligkeit eine allgemeine Volksbeliebtheit besa. Dieser freilich verfolgte bald weit von den nationalen Aufgaben ablenkende Ziele. Die Versuche einer staatlichen Reform. Durch die Vermhlung seines Sohnes Philipp mit Johanna, der Tochter Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Castilien (vgl. S. 189) erwarb Maximilian I. (1493 bis 1519) fr sein Haus zu dem deutsch-burgundischen Besitz das Anrecht auf das spanische Knigreich mit seinen Nebenlndern. Indem so ein Welt- 1) Das Herzogtum sterreich besa nach dem Tode von Ladislaus Friedrich Iii., erst mit seinem Bruder Albrecht, dann nach dessen Tode (1463) allein; aber von 1485 bis zu seinem Tode hatte der Ungarnknig sterreich unter der Enns in seiner Gewalt. 2) Wenigstens werden die Buchstaben in seinem Tagebuch A. E. I. 0. U. als Austriae Est Imperare Orbi Universo (Alles Erdreich Ist Oesterreich Unterthan) gedeutet. 3) Bella gerant alii, tu felix Austria nube; Nam quae Mars aliis, dat tibi regna Venus. 4) ursprnglich Sldner (Fuvolk) aus den Erblanden Maximilians; an der Spitze eines Fhnleins stand ein Hauptmann, neben ihm der Fhndrich und der Feldweibel; mehrere Fhnlein (in bcr Regel 10 zu 300 Mann) bildeten ein Regiment unter einem Obersten; mehrere Regimenter standen unter einem Feldhauptmann.

3. Das Mittelalter - S. 229

1889 - Gotha : Perthes
229 Macht der Fürsten aus, die in der Reformation auch die Lei-tung der kirck. Angelegenheiten bernehmen. Uber die Territorien vgl. 149 156. 2. England. Ausbildung der Parlaments-rtfchen Monarchie. -1066 Angelschsischeknige. 596 Anfang der Bekehrung der Angel-sachsen; Leitung der Kirche durch die Erzbischfe von Canterbury u. 9)or. Egbert von Wesfex (9. Jahrh.) vereinigt die einzelnen Reiche zu einem Staat. An-griffe der Normanen (Dnen). 871-901 Alfred d. Gr., Neubegrnder des Reichs; London wird Hauptstadt. Im 11. Jahrh. Eroberung Englands durch die Dnen (Knud b. Gr.). Wiederherstellung der angelschf. Herrschaft. 1066 Harald wird von Wilhelm v. d. Normandie bei Hastings besiegt u. gettet. 1066-1154 Normannische Könige. Umwandlung des angelfchs. Staates in eine Lehnsmonarchie und der angels. Kirche in hierarchischem Sinne (Primat des Erzbifchofs von Canterbury). 2 Nationen, stehen einand. gegenber, die herrschende normanifch-franzf. u. die unterworfene angelschsische. 1154-1485 Haus Anjou - Plan tage-net. 1154-1189 Heinrich Ii., Graf von Anjou, Herzog der Normanbie, Herr v. Aquitanien, durch die Konstitutionen von Qelarenbon Herr der engl. Kirche. Streit mit Thomas Becket, Erzb. v. Canterbury. 1189-1199 Richatb Lwenherz (3. Kreuzzug). 1199-1216 Johann ohne Land. Streit mit bern Papsttum; von den Groen verlassen, nimmt er das Reich vom Papst zu Lehen und verpflichtet sich ihm zu einem Jahreszins. 1214 Nieberlage bei Bouvines; Johann verliert fmtl. norbsranzf. Gebiete an Philipp Ii. August, König von Frankreich. (Aquitanien bleibt englisch). 1215 magna charta libertatum; Beschrnkung der tnigt. Gewalt durch die 2 oberen Stnbe. 1216-1272 Heinrich Iii. 1265 Simon v. Montfort, Graf von Leicester, vereinigt Vertreter der Ritterschaft n. Stbte mit den Prlaten u. Baronen zum Parlament in Lonbon. 1272-1373 Die 3 Eduarde (I.iii.). Bildung der englisch. Nation. Die Rech te des Parlaments aufsteuer-bewillignng, Gesetzgebung, uere Politik werden anerkannt. (Ober-haus u. Unterhaus ober Haus der Gemeinen). Eduard I. unterwirft Wales (Thronfolger heit fortan Brinz von Wales). Ebuarb Iii. erhebt Ansprche auf den franz. Thron. Ausbruch des 100 jhrigen engl.-franz. Krieges. 1346 Sieg Eduards Iii. und feines Sohnes (des schwarz. Prinzen) bei Crecy der Frankreich. 1356 Sieg bei Maupertuis. 1360 Friede zu Bretigny (Eduard Iii. verzichtet auf den franz. Thron, erhlt aber V Frankreichs zu vollem Eigentum). 1366 Zurckweisung der ppstl. Forde-rang auf die Oberhoheit der England und den Lehnszins. 1373-1399 Richard Ii. (Wictif t 1384). 1399-1461 Hans Lancaster (die 3 Heinriche. Iv.vi.). 1415 Sieg Heinrichs V. bei Azincourt der den franz. Adel. Unter Heinrich Vi. beginnt Unglck gegen Frankreich(Jnngfranvon Orleans) und innerer Zwiespalt (Kampf der weien Rose von Aork und der roten Rose von Lancaster). um 1450 England verliert alle sranzs. Besitzungen bis auf Calais. 1461-1485 Haus York (1485 + Richard Iii. bei Bosworth). 1485-1603 Haus Tudor. 3. Frankreich. Ausbildung des absoluten Knigtums. 843-987 Karolinger. 987-1328 Capetinger. Erbliches Knigtum, Krnung in Reims; Hauptstadt ist Paris. der die groen Vasallen vgl. S. 66. Bei der Schwche derknigl.gewalt herrscht Fehdezustand, dem die Kirche ab-zuhelfen sucht. 1041 treuga Bei (Gottesfriede) in Aquitanien. Im 12. Jahrh. be- ginntdasknigtum(Ludwigvii. 1147-1149 2. Kreuzzug -) zu erstarken, wird aber durch die Macht eine? Vasallen noch einmal vollstndig

4. Das Mittelalter - S. 230

1889 - Gotha : Perthes
in Schatten gestellt, des Heinrich v. Anjou-Plantagenet, Herzogs v. d. Normandie, Herrn v. Aqui--tarnen, (1154) Knigs von England, (1166) Herzogs v. d. Bre-tagne. Philipp Ii. Angustns, Sohn Ludwigs Vii., beginnt den Kampf gegen den Plantagenet Johann ohne Land; derselbe, der Ermordung Arturs v. d Bre-tagne beschuldigt, wird von dem Gericht der Paus verurteilt u. seiner franzsischen Lehen verlustig erklrt. 1214 Philipp siegt der Johann bei Bonvines (nur Aquitanien bleibt englisch, vertragsmig 1259). Das Knigtum erwirbt die Grafsch. Toulouse (in den Albigenser-kriegen) u. die Provence. Aus-bildung einer nationalen Prosa-sprche. 1248-1254 Kreuzzug Ludwigs Ix. (f 1270 vor Tunis), des letzten Vertreters des mittelalterlichen Geistes. Phi-lipp Iv., der Schne, erstrebt rcksichtslos eine unabhngige (nationale) Staatsgewalt gegen die universalen Gewalten des Mittelalters. 1302 Philipp beruft den 1. Reichstag gegen die Herrschastsansprche Bonifatius' Viii. 1303 Reichsversammlung in Paris ver-weigert Bonifatius die weitere Anerkennung. 1307 Philipp verhaftet die Templer in Frankreich (1312 Aufhebung des Ordens). Nochmalige Schwche des srauzs. Reiches und Knigtums. Gegen Philipp Vi. von Valois, Sohn des Bruders Philipps Iv., verlangt Eduard Iii., Sohn der Tochter Philipps Iv., dessen Mannsstamm 1328 ausstirbt, den franz. Thron. 100 jhriger engl-franz. Krieg. 1328-1589 Hans Valois. 1346.1356 Niederlagen des franzsischen Adels bei Crecy und Mau-pertuis. 1360 Friede zu Bretigny. Wiederaus-bruch des Krieges. Unter Karl Vi. Streit zwischen Orleans (im Bunde mit der Ritterschaft unter dem Grafen von Armagnac) u. Burgund (im Bunde mit den Stdten, insbef. Paris). 1415 A. groe Niederlage des franz. Adels bei Azincourt durch Heinrich V. bertritt Burgunds (Philipps des Guten) auf die Seite Englands. (1422 f Heinrich V. ii. Karl Vi.) Rettung des franz. Knigtums (Karls Vii. durch Jeanne Darc (1429 Entsetzung Orleans). 1431 Jeanne Darc wird von den Eng-lndern gefangen u. zu Rouen verbrannt. Burgund tritt zur franzf. Sache der, ebenso Paris. Im An-schlu an ein krftiges Knig-tum findet Frankreich die einzige Rettung. (Um 1450 verliert Engl, alle franz. Besitzungen auer Calais). 1438 Annahme der Baseler Kirchen-reform zu Bourges (pragmatische Sanktion). Begrndung einer franzf. Landeskirche. Errichtung von Ordonanzkom-pagnien. (Anfang der stehenden Heere der modernen Welt). Mit dem stehenden Heer (miles per-petuus) verbindet sich die stehende Steuer; auf der Einheit des Heeres u. der Verwaltung baut sich der moderne (absolute) Staat auf. 1461-1483 Ludwig Xi., Begrnder der absoluten Knigsmacht. Beseitigung der groen Feudalherren. Zu-sammenbrnch der groen bur-gundischen Macht (vgl. S. 185 die einzelnen brg. Gebiete). 1467-1477 Karl der Khne versucht die Er-richtung einesburgundischenknig-reichs zwischen Frankreich und Deutschland. Vergebl. Belage-rung von Nen. Eroberung Lothringens (Hauptstadt Nancy). 1474 Ludwig Xi. gewinnt gegen Jahrgelder Schweizer Hilfstruppen. 1476 Siege der Schweizer bei Gran-fon u. Murten der Karl den Khnen. 1477 f Karl der Khne vor Nancy. Das Herzogtum Burgund kommt an die franzf. Krone (Franche Comte und die Niederlande an Maximilian von sterreich). Das innerlich erstarkte Frankreich wendet sich zur Eroberung nach Italien. 1483-1498 Karl Viii.; erfolgloser Zug nach Neapel (1494-1495). 1498-1515 Ludwig Xii.; er erobert (1499) Mailand. 1508 Liga von Cambray gegen Venedig.

5. Das Mittelalter - S. 232

1889 - Gotha : Perthes
232 1431 Erffnung des Baseler Konzils; Kirchenreform wird ernstl. in An-griff genommen (Freiheit der Kapitelwahlen, Abschaffung der Palliengelder, Annaten). 1433 Prager Kompaktaten (Zugestand-nis des Laienkelchs an diebhmen). 1438 Pragmatische Sanktion (Begrndung einer sranzs. Landeskiche). 1448 Wiener Konkordat; Preisgabe der Kirchenreform in Deutschland durch Friedrich Iii. (s. Geheimschreiber Enea Silvio de' Piccolo-mini. Pius Ii.) Papsttum geht aus dem Ansturm der Konzilien in seinem geistl. Ansehen wesentl. unverkrzt her-vor; Pius Ii. erklrt (1460) jede Berufung an ein Konzil fr Ketzerei. Ppste erliegen der humanistischen Weltanschauung; Nikolaus V. (1447) ist ein Freund der Huma-nisten, Pius Il (1458) selbst Humanist; das politische Streben der Ppste geht auf Begrndung eines italienisch. Frstentums. 1492-1503 Alexander Vi. (Rodrigo Borgia), geleitet von Sinnenlust u. Herrsch-begier (lein Sohn Cesare Borgia). 1503-1513 Julius Ii., Begrnder der ppstlichen Monarchie. 1512 Im Bunde mit Venedig n. den Schweizern vertreibt Julius Ii. die Franzosen aus Italien 1513-1521 Leo X., sthetischem Genu ergeben; Rom wird die klassische Stadt der Welt (Michelangelo, Rasael). Iii. Erneuerung universaler Kmpfe. 1. Bildung des osmanischen Weltreichs. Ende des 13. Jahrh. grndet der Türke Osman ein Sultanat in Kleinasien; die Byzantiner werden aus Kleinasten vertrieben, um die Mitte des 14. Jahrh. bereits in Europa bedrngt (Verlust von Adrianopel u. Philippopel). Ser-bien u. Bulgarien werden den Osmanen zinspflichtig. 1396 Niederlage des franzs. Ritter-Heeres bei Nikopolis. Die Osmanen werden durch die Au-griffe der Mongolen geschwcht. 1402 Osmane Bajestd wird bei Angora von Timnr besiegt u. gefangen. 1444 Niederlage eines Kreuzheeres bei Warna. 1453 Mohammed Ii. erobert Konstanti- nopel ; Serbien, Bosnien werden trkische Provinzen. Osmanen dringen erobernd sowohl an der Donau als im mittellndisch. Meere vor. 1517 Selim I. zerstrt das Mamelukenreich in gypten (Vernichtung des Kalifats zu Kairo). Sultan zu Konstantinopel ist fortan geistl. Oberhaupt des Islam. 1521 Snleiman Ii. (15201566) erobert Belgrad. (1522 Rhodos). 1526 Ludwig Ii. von Ungarn wird bei Mohacs besiegt (+). 1529 Snleiman Ii. vor Wien. 3. Bildung des spanischen Weltreichs. Nach dem Sturz der Omaijaden (1031) zersplittert sich die arabische (maurische) Macht in Spanien; siegreich dringen von N. die christl. Reiche vor; im 15. Jahrh. ist die arab. Herrschast auf Granada beschrnkt. Durch Vermhlung Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Castilien bildet sich das spanische Reich; die spanische Kirche wird in Mittelalter!. Geiste reformiert und zugleich dem Knig-tum dienstbar; mit Hilfe der Inquisition wird auch jeder poli-tische Widerspruch unterdrckt. _ 1492 Eroberung Granadas durch die katholischen Könige. Entdeckung Amerikas durch Columbus. 1501 Ferdinand erwirbt in Italien zu Sicilien noch Neapel. 1516-1556 Karl I., geb. 1500 zu Gent, als Enkel Ferdinands u. Jsabellas König von Spanien (mit Neapel, Sicilien, der neuen Welt), als Sohn Philipps des Schnen Herr der burgundischen Nieder-lande, vgl. Stammtafel S. 189. 1519 Karl wird zum deutschen Kaiser gewhlt (V.), als Enkel Maximilians Herr der dentsch-habs-burgischen Lande (vgl. S. 191 ob.). 1520 Kaiserkrnung Karls V. zu Aachen 1519-1521 Eroberung Mejikos durch Ferdinand Cortez, 15311533 Perus durch Franz Pizarro. 1521 Karl V. auf dem Reichstag zu Worms; das Haus Habsburg erwirbt das Herzogtum Wrtem-berg; den dentsch-habsbnrgischen Besitz giebt Karl an seinen Bruder Ferdinand; durch dessen Heirat mit Anna, Schwester Ludwigs Ii. von Ungarn und Bhmen (t 1526

6. Das Mittelalter - S. 121

1889 - Gotha : Perthes
121 den Krieg gegen den Kaiser auf Leben und Tod weiter; Scharen von Bettel-mnchen erfllten die Gemter mit Fanatismus; sogar das Gelbde des Kreuzzuges ward in die Pflicht, den Kaiser zu bekriegen, verwandelt und in allen Lndern gegen Friedrich Il als einen Heiden das Kreuz gepredigt. In Deutschland erhoben jetzt (1246) die Bischfe im Bunde mit dem mivergngten niederen Adel den Landgrafen von Thringen, Heinrich Raspe, und als dieser schon im nchsten Jahre starb (1347), den Grafen Wilhelm von Holland zu Knigen. Nur die Städte traten fr die kaiserliche Sache ein, während die weltlichen Fürsten sich um den Streit der Gegenknige wenig kmmerten, bemht, ihre Territorialmacht auszubilden. Unter den zahllosen Fehden, die sich erhoben, tritt der thringische und sterreichische Erbfolgestreit hervor, da mit Heinrich Raspe 1247 der Mannsstamm der thringischen Landgrafen und mit Herzog Friedrich dem Streitbaren 1246 das Geschlecht der Babenberger erloschen war. In Italien erschtterte die unglckliche Belagerung von Parma (a. d. milischen Strae zwischen Piacenza u. Modena) Friedrichs Stellung; Herbst und Winter 1247 bedrngte er die Stadt von seiner voll Sieges-Hoffnung erbauten Lagerstadt Vittoria aus, als bei einem verzweifelten Ausfall diese ein Raub der Flammen ward und sein Heer in Auflsung geriet (Febr.) 1248. Diesem Unglck folgte ein anderes, da sein Lieblingssohn Enzio bei Fossalta (Dorf sdl. v. Modena) 1249 in die Gewalt der Bolognesen fiel *). Die Anhnger Friedrichs, von seinem Mitrauen be-droht, begannen in ihrer Treue zu wanken2). Mit uerster Anstrengung sammelte der Kaiser in Apulien ein neues Heer; bevor er dasselbe ins Feld fhrte, erlag er einer kurzen Krankheit in seinem Schlosse Fiorentino bei Luceria 1250. In dem Dome zu Palermo ward er begraben. Dem Testamente gem war Konrad der Erbe im Reich und in Sicilien. Konrad Iy. (12501254.) Mit einem kleinen Heere, das er mit Aufbietung aller Mittel geworben, eilte Konrad Iv. nach Sicilien, wo sein Bruder Manfred gegen einen Aufstand die staufische Sache verteidigte. Nachdem er Herr der Emprung geworden war, sammelte er ein Heer, um den Kampf seines Vaters in Oberitalien fortzufhren; doch schon 1254 erlag er den Anstrengungen in dem heien Sditalien3). Von Friedrichs Ii. Nachkommen4) lebte nur noch ein einziger rechtmiger Spro, Konrads Sohn. Konradin, ein zwei-jhriges Kind. 1) Enzio lebte 23 Jahre bis zu seinem Tode in bolognesischer Gefangenschaft. 2) Selbst sein genialer Freund, der Grokanzler Petrus de Vinea, beteiligte sich wahrscheinl. an einer Verschwrung. 3) Seine Gebeine wurden nach dem Dome von Messina gebracht, aber noch am Tage der Beisetzung durch eine Feuersbrunst, die einen Teil der Kirche zerstrte, verzehrt. 4) Friedrich Ii., f 1250 1. Gem.: Konstanze 2. Gem.: Jsabella unehelich: von Aragonien von Brienne Enzio, Manfred, f 1266 ' H^wrich^ ' Konrad Iv., + 1254 ' König V.sardinien. Konstanze, 11242 im Gefngnis. ^radin. t 1268. ' + ".: Wer Iii, Komg von Aragomen.

7. Das Mittelalter - S. 171

1889 - Gotha : Perthes
171 Herzogtums. Unter seiner krftigen und sicheren Regierung erholte sich der durch die Wirren der letzten Zeit erschpfte Staat; auch Genua, das nur zeitweilig von den Visconti unterworfen war. fgte sich jetzt der mailndischen Herrschaft. Aber auch die Sforza verfielen (nach dem Tode Franz Sf., f 1466) in tyrannische Willkr und erbitterten durch Wollust und Grausamkeit das Volk. Kronstreitigkeiten brachen in der herrschenden Familie selbst aus und fhrten Ludovico Sforza il Moro (den Mohr, so gen. nach s. dunkeln Gesichtsfarbe), der das Herzogtum an sich ri. dazu, in Verbindung mit dem Auslande, sowohl dem franzsischen Könige als dem deutschen Kaiser, seine Herrschaft zu strken. In Mittelitalien gewann Florenz (am und. Arno) eine bedeutende Stellung und dehnte durch Eroberung von Pisa (1406) und Livorno (sdl. von der Mndung des Arno) seine Macht bis zum Meere aus. Durch Wohl-stand war das niedere Volk zum Gefhl der Macht gelangt, hatte, in Znfte geteilt (Mitte des 13. Jahrh.). erst kriegerische, dann politische Bedeutung, zuletzt (Ende des 13. Jahrh.) die volle Herrschaft gewonnen. Aus den Mitgliedern der groen Znfte bildete sich eine Geldaristokratie; die Wechslerzunft beherrschte die auswrtigen Banken, die Wollenzunft die auswrtigen Mrkte; zur letzteren gehrten die Medici [me'dttichi], die, wie in Handel und Geschften, so in den mtern des Staates emporstiegen, und, im 15. Jahrh. unter Cosimo [f'jztmo] de' Medici zu unermelichem Reich-tum gelangt, tatschlich die Fhrerschaft der Republik bernahmen. Unter-sttzt durch die Macht des Geldes, das er dem Staate zu Anleihen hergab, zur Untersttzung rmerer Brger oder der Knstler und Gelehrten sowie zu Bauten von Kirchen und Klstern verwandte, blieb Cosimo fast 30 Jahre der Lenker des Staates (f 1464) und vererbte diese Stellung auf seinen Sohn (Piero [pjro] de' M, f 1469) und Enkel, Lorenzo de' Medici il Magnifico [manjtfifo] (d. Erlauchte); der letztere gewann, zumal da ihm eine verunglckte Verschwrung gegen sein Leben die Vernichtung seiner Gegner ermglichte, eine wahrhaft frstliche Stellung. Der stolze Bau brach "indes bald nach seinem Tode (f 1492) zusammen; sein Sohn und Nachfolger, Piero de' M., ohne den politischen Scharfblick des Vaters, ward 1494 vertrieben und damit die volle Republik wiederhergestellt *). der die Bildung des Kirchenstaates vgl. Papsttum Ii, S. 181. Sditalien (und am asiatischen Meere die Gebiete nrdl. bis in die Abruzzen) beherrschte der König von Neapel. Das in Zuchtlosigkeit ent-artende Hans der Anjous rieb sich in leidenschaftlichen, selbstmrderischen Thronstreitigkeiten auf; nach dem Tode Johannas Ii. (f 1435) begann das Haus Aragon 2) sich der Herrschaft zu bemchtigen. Schlielich gelangte (1501) 1) Nach 18 Jahren ward die Mediceische Herrschaft wieder hergestellt, die bald darauf eme erbliche wurde, erst unter dem Titel eines Herzogtums (von Florenz), dann nach Er-oberung von Sie'na (sdl. t>. Florenz), unter dem eines Groherzogtums von Tos--kana (seit 1569). 2) 1442 zog Alfons I. in Neapel ein. Alfons I., König von Aragonien n. Sicilien, s. Bruder: Johann. König von _____König von Neapel. 14421458 Aragonien u. Sicilien, 14581479 Ferdinand I., König von Neapel, 14581494 Ferdinand der Katholische. König von Alfons Ii., f 1495 Friedrich, König v, Neapel Aragonien u. <sicilieu, 14791516, Ferdinand Ii., f 1496! bn Ser^.inanb P ' d. Katholischen verdrangt.

8. Das Mittelalter - S. 181

1889 - Gotha : Perthes
List und Gewalt nach dem Vorbilde Venedigs, der Sforza in Mailand, der Medici in Florenz und Aragons in Neapel durch Niederwerfung der Groen im Jnnnern eine ppstliche Territorialherrschaft (der Kirchenstaat) hergestellt werden. Bann und Interdikt dienten diesem politischen Zwecke; ppstliche Kinder und Nepoten teilten sich in die gewonnene Macht. Der schamloseste dieser von Herrschbegier und Sinnenlust geleiteten Ppste war Alexander Vi. (Rodrigo Borgia [b'itscha] 14921503), dessen ganzes Streben auf die Erhebung seiner Familie und die Ausstattung seiner Kinder mit den Gtern des Kirchenstaates ging; zu dem Kampfe gegen die Groen in der Romagna und dem ducatus Bomanus mutzten Ablagelder und der Handel mit Kardinalshten die Mittel liefern. An Wollust und Grausamkeit ward Alexander Vi. von seinem Sohn Cesare [tsch'are] bertreffen, der durch Ermordung seines lteren Bruders sich an den ersten Platz gedrngt hatte. Den Vater selbst in seinem Banne haltend, beherrschte derselbe unumschrnkt das von Hschern und Spionen angefllte Rom x). Der eigentliche Begrnder der ppstlichen Monarchie ward Julius Ii. (1503 1513); um die Romagna gegen Venedig zu sichern, trat er der 1508 von Deutschland (Maximilian), Frankreich (Ludwig Xii.) und Spanien (Ferdinand d. Katholischen) gegen die Republik geschlossenen Liga von Cambray bei. Der neue Kirchenstaat, auf beiden Seiten des Tibers, nordostwrts nach dem adriatischen Meer bis zu den Pomndungen sich aus-dehnend und Italien in 2 Hlften zerlegend, sollte nun die Fhrung der Halbinsel bernehmen; es galt die Vertreibung der Fremden, zunchst der eingedrungenen Franzosen (Ludwigs Xii.); zu diesem Zweck sprang Julius Ii. pltzlich von der Liga ab und verbndete sich mit Venedig; vornehmlich mit Hilfe >der Schweizer wurden tatschlich 1512 die Franzosen aus Italien verjagt. Als eine italienische Gromacht hinterlie Julius Ii. bei seinem Tode (1513) den Kirchenstaat. ,, Die Erhaltung dieses Werks trieb seine Nachfolger, insbesondere auch Leo X. (1513 1521) zu immer neuen Kriegen und wechselnden Bndnissen; diese territoriale Politik bestimmte selbst in den groen sich erhebenden religisen Fragen (der deutscheu Reformation) die Schritte des Papsttums. In derselben Zeit, da Rom der Schwerpunkt aller politischen Verhltnisse Italiens ward, erhob es sich auch zum knstlerischen Mittelpunkt der Halbinsel. Von der Bewunderung und Nachahmung des Altertums ging man Anf. des 16. Jahrh. in Italien zu eigenartigen Schpfungen in der Plastik2) und Architektur der; vor allem gewann die Malerei unter dem Einflsse des antiken Geistes Natrlichkeit und ausdrucksvolle Schnheit. Durch J u l i u s Ii. und Leo X. (Giovanni [ischorodm] de' Medici), den kunstliebenden und fr sthetischen Genu so empfnglichen Sohn Lorenzos, wurde Rom der Sitz der hchsten Kunst und die klassische Stadt der Welt. Der Vatikan fllte sich nicht nur mit den wiedergefundenen Meisterstcken des Altertums, wie dem 1) Cesare wurde auf Betreiben Julius' Ii., der nach kurzer Regierung Pius' Iii. Papst wurde, von den Spaniern verhaftet und in Spanien eingekerkert; 1506 entkam er nach Navarra und fiel 1507 in einem Kampfe. 2) 1504 stellte Michelangelo seinen David vor dem Florentiner Signorenpalaste auf; 1505 ward er durch Julius Ii. nach Rom gerufen.

9. Das Mittelalter - S. 187

1889 - Gotha : Perthes
187 ihm, Mannschaften in Sold zu nehmen; mit Hilfe von 8000 solcher Reislufer wurde Anfang 1477 das burgundische Heer vor Nancy geschlagen; Karl selbst fiel. Den grten Gewinn von Karls Tode zog Ludwig Xi., der sich nicht nur von seinem gefhrlichsten Gegner befreit sah, sondern auch das Herzog-tum Burgund mit der Krone vereinigte. Die Freigrafschaft und die nrdlichen Gebiete (die sogen, burgundischen Niederlande) verblieben als Erbe der Tochter Karls, Maria, welche 1477 mit Maximilian sich vermhlte. Nach dem Tode Ludwigs Xi. (1483) erhoben sich unter seinem jugend-liehen Sohne Karl Viii. (14831498) noch einmal die Groen; aber endlich kam Frankreich zu voller innerer Ruhe unter einem einheitlichen und starken Knigtum. Den kriegerischen Neigungen des Adels gab der ritterliche König durch zahlreiche Turniere Befriedigung und zuletzt in einer auswrtigen Unter-nehmung ein bestimmtes Ziel; als Erbe des Hauses Anjou, das von dem Hause Aragon in Neapel verdrngt war (vgl. S. 171), rstete er zu einem Zuge nach Italien; ja die hchsten Ziele zeigte er dem Rittertum; der Er-oberung Neapels sollte die Konstantinopels und ein Kreuzzug gegen die Trken folgen. b) Die Kmpfe in Italien. Im Sommer 1494 rckte Karl Viii. mit einem glnzenden Heere nach Italien; in Florenz hatten ihm die Predigten Sa Vonaro las den Boden geebnet; derselbe sah in ihm den Abgesandten Gottes, der da komme, Italien die Freiheit zu bringen und die ent-artete Kirche zu reformieren. Bei Annherung der Franzosen vertrieb das Volk den unwrdigen Piero de' Medici und bereitete Karl einen festlichen Empfang. Jubelnd begrten ihn die Neapolitaner als Befreier vom aragonischen Joch (1495). Wie im Triumph war Karl durch Italien gezogen; freilich ebenso schnell, wie sie gewonnen, strzte seine Macht zusammen. Die durch seine pltzliche Eroberung erschreckten Mchte*) erholten sich von ihrer Betubung und traten auf Betreiben Ludovico Moros, der u. a. durch die erhobenen Ansprche der Orleans2) auf Mailand sich beunruhigt fhlte, zu einer groen Liga zusammen. Hierdurch gezwungen, kehrte Karl Viii. 1495 nach Frankreich zurck. Sein Nachfolger, der Organs Ludwig Xii. (14981515), nahm die italienischen Plne wieder auf; er eroberte (1499) kraft seines Erbrechts (vgl. Anm. 2) Mailand und nahm Ludovico Moro gefangen (1500), der sein Leben in elender Hast in Frankreich beschlo. In Neapel rckte indes gleichzeitig mit den Franzosen Ferdinand der Katholische ein (1501); der letztere behauptete das Knigreich und vereinigte es mit Aragonien und Sicilien. Mit Hilfe der zu Cambray (1508) gegen Venedig abgeschlossenen Liga hoffte Ludwig Xii. die stlichen, von der Republik eroberten mailndischen Gebiete zurckzugewinnen; indes wute Venedig durch rechtzeitige Nachgiebigkeit die Liga zu sprengen; insbesondere ward Papst Julius Ii. befriedigt (vgl. 1) Venedig, Alexander Vi., Ferdinand Ii. von Neapel, Ferdinand der Katholische von Aragonien, Maximilian. 2) Ludwig Xii., Enkel einer Visconti (vgl. S. 165. 4) behauptete ein nheres An-recht aus Mailand zu haben als die Sforza.

10. Das Mittelalter - S. 188

1889 - Gotha : Perthes
188 S. 181), dessen khne Politik dann auf die Vertreibung der Fremden aus Italien ging. Im Bunde mit Venedig und den Schweizern, denen Ludwig Xii. den Vertrag von 1474 gekndigt hatte, jagte er in der That 1512 die Franzosen der die Alpen zurck. Die glnzende Stellung Frankreichs in Italien war bei dem Tode Ludwigs Xii. (1515) ebenso verloren, wie bei dem Tode Karls Viii. Franz I., an den die Krone kam (1515 1547), begann zum dritten Male den Kampf in Italien; durch den groen Sieg bei dem Dorfe Mari-gnano [-j'no] (sdstl. von Mailand) 1515 der die Schweizer Sldner x) eroberte er Mailand zurck und stellte das Ansehn Frankreichs nach auen glnzend her. Auf ein hheres Ziel indes war sein Geist gerichtet; bei dem Tode Maximilians (1519) dachte er an die Erwerbung der deutschen Krone und des rmischen Kaisertums; er trat dadurch in den schrfsten Gegensatz zu dem Hause Habsburg, das sich von Valois in einem alten Besitz bedroht sah und mit allen Mitteln den groen Kampf aufnahm. B. Die spanisch - deutsche (Hasurgische) Macht, a) Spanien. (Seine Einigung und Erhebung zu einer Weltmacht.) Die Herr-schaft der Omaijaden (vgl. S. 44) in Spanien hatte im 10. Jahrh. eine hohe Blte in Handel und Gewerbe, Knste) und Wissenschaft entfaltet und die Grenzen gegen die christlichen Reiche in den afturischen und cantabrischen Gebirgen (vgl. S. 30) krftig gesichert. Nach dem Sturze des Omai jaden-geschlechtes aber (1031) hrte die Verbindung der arabischen (maurischen)^) Reiche unter einander auf, und selbstndige Emire befehdeten sich gegenseitig. Dieser innere Zwiespalt gab den nrdlichen christlichen Reichen die Mg-lichkeit, erobernd nach Sden vorzudringen 4). Freilich fehlte ihnen anfangs 5) zu greren Erfolgen Einheit und Kraft, aber im Laufe der Jahrh. bildeten sich mchtigere Reiche, an der Westkste Portugal, im No. zu beiden Seiten des Ebro A r a g o n i e n und in der Mitte das mchtige C a st i l i_ e n 6). Die arabische Herrschaft wurde im 15. Jahrh. auf den sdstlichen Ksten-strich um Gran'da beschrnkt. Durch Vermhlung Ferdinands des Katholischen von Aragonien (14791516) mit der Knigin Jsabella von Castilien (1474 1504) wurden die beiden grten Reiche der Halb-insel vereinigt7). 1) die im Dienste Spaniens, des Kaisers und des Papstes. Leos X., standen. 1516 (nach dem Tode Ferdinands d. Kathol.) kam ein allseitiger Friede zustande. Franz J. ward von Maximilian als Herr von Mailand anerkannt; dem Papste gab derselbe gegen die pragmatische Sanktion von 1438 die Annaten zurck, erhielt dafr aber die Besetzung aller Bistmer und Abteien (die volle Herrschaft der die Kirche); mit den Schweizern erneuerte er den Bund von 1474. 2) Vor allem glnzte Crdova, die Hauptstadt, durch Palste, Moscheen u. Bder. In der Architektur entwickelte sich allmhlich ein selbstndiger Stil, der sogen, maurische, der in den Bauten von Sevilla sewilja^ (im 12. Jahrh.) deutlicher hervortrat und endlich in denen von Granada (des. in dem Schlosse der Alhambra) in der Mitte des 13. Jahrh. seinen Hhepunkt erreichte. 3) Die Araber, welche von Mauretanien aus, stark mit Berbern vermischt, Spanien eroberten, haben von den spanischen Schriftstellern geradezu den Namen Mauren erhalten. 4) In den beginnenden Giaubenskmpfen zwischen Islam und Christentum bildete sich jener ritterliche Geist aus, der iit den Cidromanzen seinen Ausdruck gefunden hat. 5) Doch wurde Tole'do bereits 1085 erobert. 6) D. kleine Knigreich Navarra (soweit es sdl. v. d. Westpyren. lag) kam 1512 an Spanien. 7) Der Papst brachte den Titel Könige der Hispanien" auf.
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